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Unser Suchtverständnis Immer mehr Menschen versuchen, Probleme durch Drogen, Alkohol, Medikamente oder bestimmte Verhaltensweisen wie Essen oder Spielen (Glücksspiel, ausufernder Internetkonsum, o.a.) zu bewältigen.

Sie suchen nach Spaß und Vergnügen oder leiden an sich und ihren Lebensumständen. Zum Beispiel an gestörten zwischenmenschlichen Beziehungen, geringem Selbstwertgefühl, schlechtem oder fehlendem Arbeitsplatz oder an der Eintönigkeit des Alltags.

Sie sehnen sich nach Zufriedenheit, Wohlergehen und Erlebnissen, sind jedoch nicht fähig, diese Sehnsüchte aus eigener Kraft zu erreichen.

Der Griff zu Ersatzmitteln verspricht schnelle und unmittelbare Befriedigung der Bedürfnisse. Doch die vorübergehende Erleichterung ist nur eine Scheinlösung. Die Probleme und die seelischen Leiden bleiben bestehen.

Verhängnisvoll für den Betroffenen ist sein Versuch, durch die Steigerung des Konsums dieses Manko auszugleichen ...

Das Suchtverhalten wird so zum Dreh- und Angelpunkt aller Handlungen, Gedanken und Gefühle. Es entsteht eine Abhängigkeit. Das Mittel zum Zweck ist zum Suchtmittel geworden: Es ist nicht mehr ein Mittel, um sich besser zu fühlen, sondern ist jetzt notwendig, um das Leben überhaupt ertragen zu können. Der Betroffene kann sein Verhalten nicht mehr verändern, auch wenn es körperliche, seelische oder soziale Schäden zur Folge hat.

Angehörige, Freunde und Kollegen helfen dem Abhängigen, manchmal auch unbewusst, seine Krankheit zu verheimlichen. Sie tun ihr möglichstes, um nichts nach außen dringen zu lassen. Was in der besten Absicht geschieht, verkehrt sich ins Gegenteil: Es hilft dem Abhängigen, mit seiner Sucht zu leben, aber nicht, von ihr loszukommen.

Es ist notwendig, den nutzlosen Kampf um das Suchtmittel oder abhängige Verhalten aufzugeben und neue Wege einzuschlagen. Es ist nicht immer leicht, diesen Weg zu gehen, Hilfe zu suchen und anzunehmen. Die vergeblichen Versuche, sich selbst von der Abhängigkeit zu befreien, verlängern die damit verbundenen Leiden für den Betroffenen und seine Angehörigen oftmals um Jahre.

Der erste und wichtigste Schritt ist es, die eigene Hilflosigkeit einzugestehen und sich Hilfe zu suchen. Dazu trägt die Kontaktaufnahme mit einer Suchtberatungsstelle bei. In einem vertraulichen und persönlichen Gespräch können alle Fragen zur Suchtproblematik erörtert und gegebenenfalls Behandlungswege erarbeitet werden.

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